Der Dezember ist der Monat, in dem wir unsere Bäume auf den kommenden Winter vorbereiten. Wir reinigen die Schalen und Stämme von Moos und entfernen alle Blätter. Zu lange Äste schneide ich grob zurück. Nach den ersten Frösten, an einem frostfreien Tag, spritze ich meine Bäume mit einem „Winteröl“. Diverse Hersteller bieten solche Mittel an. Der komplette Baum, Äste, Stamm und Zweige, wird gründlich benetzt. Die ölhaltigen Inhaltsstoffe verstopfen nun die Atemöffnungen der Eier und Gelege von Schadinsekten, die am Baum und in der Rinde überwintern. Dadurch wird der Befall von Milben und Co. im nächsten Frühjahr stark dezimiert.

In den nächsten Wochen werden unsere Bäume ihre Winterhärte erreichen. Allerdings sind Bonsai in ihren engen Schalen gegenüber strengen Frösten empfindlich. Das heißt, wir müssen einen geeigneten Platz für unsere Bäume finden. Der Platz sollte schattig (keine Wintersonne!) sein, windgeschützt und möglichst bodennah sein.

Meinen Überwinterungsplatz baue ich, in dem ich eine Ecke mit Pflanzsteinen umgebe und lege den Innenraum mit durchlässiger Folie aus. Da hinein stelle ich meine Bäume, dicht an dicht. Wenn Anfang Januar mit strengen Frösten zu rechnen ist, decke ich die Schalen mit einer Schicht groben Rindenmulch ab (Zwischenräume nicht vergessen). Oben drauf, zwischen die Stämme und Äste, lege ich noch eine Lage Tannenreisig. Das Luftpolster bildet einen guten Isolator und  verhindert, das kalter Wind und eisige Luft die Schalen zu stark auskühlen. Wenn sich dann noch eine Schicht Schnee darüber legt, können auch Temperaturen unter -20 Grad die Wurzeln nicht beschädigen.

Empfindlichere Baumarten kommen ins Kalthaus, wo die Temperaturen, durch Beheizung, nicht in den Minusbereich rutschen.

Bäume, die in den letzten Wochen umgetopft, an der Wurzel beschnitten oder an den Ästen stark gebogen wurden müssen ebenfalls frostfrei aufgestellt werden.

Ansonsten heißt „Winterruhe“ für unsere Bäume – sie möchten in Ruhe gelassen werden!