Am 06. September 2014 fand unser monatliches Arbeitstreffen in der Baumschule Fischer statt. Schwerpunktthema waren diesmal Felsenpflanzungen. Dieser Themenbereich fand sehr große Aufmerksamkeit, denn es wurden viele Exponate in unterschiedlichen Fertigstellungsstufen von den Mitgliedern mitgebracht.

Man konnte von unterschiedlichen Rohpflanzen über natürlich belassenes oder geschickt mechanisch bearbeitetes Felsenmaterial bis hin zu fertig gestalteten Felspflanzungen eine breite Palette von Arbeiten unserer Bonsaifreunde finden.

 
 

Wie üblich - und das macht immer viel Spaß - wurden entscheidende Eingriffe am Baum ausgiebig diskutiert.

 

Ein wesentliches Gestaltungselement bei Felsenpflanzungen ist die Unterpflanzung. Hier gibt es, wie nachfolgende Detailaufnahmen zeigen, viele Möglichkeiten und Ideen. Mit Liebe zum Detail wird eigentlich jede Felsenpflanzung damit zum "Hingucker".

 

 

Eine Kuriosität brachte unser Mitglied Wolfgang mit. An diesem Stück abgeschnittenem Holz konnte man schön sehen, wie die Natur versucht, auch unter schwierigen Bedingungen zu überleben. Ob sich dieses Rohmaterial für einen Bonsai eignen würde, blieb dagegen unbeantwortet.

 

Eine bemerkenswerte Gestaltung (Ishizuke) konnte bei Mitglied Horst beobachtet werden. In einer konzertierten Aktion wurde eine sehr interessante aufgebaute Felsformation mit einer Europäischen Lärche (Larix decidua) bepflanzt.

 

Unser Mitglied Udo hatte auf einer Natursteingrundplatte einen Felsen schräg mit Steinkleber montiert. Diese Konstruktion erinnerte direkt an unsere heimischen Felsformationen im Mittelrheintal. Die mittels Diamantscheibe/Flex ausgehöhlte Vertiefung für die Lärche hat neben eingelassenen Befestigungsdrähten auch zwei Drainagelöcher. Diese führen auf die Grundplatte und dienen der Unterpflanzung als zusätzliche Feuchtigkeitsquelle.

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Man unterscheidet klassisch zwischen 2 Arten der Bonsai-Felsenbepflanzung:

  1. Ishizuke: Bei dieser Art werden ein oder mehrere Bäume in Spalten oder Vertiefungen eines Felsen geplanzt. Das Wurzelvolumen bleibt in den Vertiefungen und Spalten und sorgt so für die gewünschte Kleinwüchsigkeit des Baumes.
  2. Sekijoju: Hier liegt die Idee zugrunde, dass ein Baum auf einem ursprünglich mit Erde bedeckten Felsen gewachsen ist und dabei seine Wurzeln in Spalten oder auch über den Felsen in das tiefer liegende Erdreich hat wachsen lassen. Wenn die Wurzeln sich kräftig ausgebildet haben hat dann Regen die Erde so weggewaschen, dass die Wurzeln deutlich sichtbar an der Oberfläche des Felsen in die nährstoffspendende Erde hineinwachsen. Beide Arten kann man häufig im Hochgebirge sehen.

 

Sichtlich Spaß machte Ulli und Thomas das Bearbeiten einer Europäischen Eibe (Taxus baccata). Dieser Baum ist sehr geduldig - auch bei gestalten mit "schwerem" Gerät, um z. B. eine Jin-Partie herauszuarbeiten. Da man den Baum schlecht in einen Schraubstock zwingen kann, ist man gut beraten, ein paar kräftige Arme als "Zwinge" dabei zu haben. Wie man sieht, können mit fachkundiger Hilfe unserer Mitglieder fast alle Probleme gelöst und viele gestalterische Impulse gegeben werden.

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Eine etwas aus den Fugen geratene Waldpflanzung (Goldene Scheinzypressen) auf einer Steinplatte hatte Wolfgang mitgebracht. Diese Pflanzung stand etwa 2 Jahre neben einer Thuja, die ihre Äste in die Scheinzypresse hineinwachsen ließ. Dadurch bildeten sich unansehnliche braune Stellen. Auch wurde in dieser Zeit nicht geschnitten, so dass keine klare Aststruktur mehr erkennbar war. Wolfgang zeigte uns, dass man mit genügend Geduld und einer scharfen Schere diesen Missstand an einem Vormittag wieder beheben kann. An einem neuen Platz wird sich die Waldpflanzung bald in neuem Glanz zeigen.

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Matthias brachte einen weißen Stein aus einem "verlassenen" Terrarium und eine Kiefer zusammen. Diese Arbeit wurde von Matthias in bewährter Manier arrangiert. Obwohl die Kiefer nur wenig Struktur mitbrachte, kann man sicher sein, dass in einigen Jahren Stein und Baum ein gutes Bild abgeben werden. Wir dürfen also gespannt sein.

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Eine 12 Jahre alte Strahlenaralie (Schefflera), über einen Stein wachsend (Sekijoju) gestaltet, brachte Mitglied Gerd mit. Dieser Baum wird bei uns oft als Zimmerpflanze gehalten. In ihrer Heimat wird die Strahlenaralie bis zu 25 m hoch. Wie Gerd berichtete, ist die Bonsaigestaltung bei dieser Pflanze recht mühsam. Dies liegt darin begründet, dass die Blätter relativ groß sind und die Asttriebe ein sehr ausgeprägtes Bedürfnis haben, strikt nach oben zu wachsen. Weiterhin verholzen die Äste sehr spät. Dadurch ist ein Drahten kaum möglich. Hier hilft eigentlich nur ein Abspannen der Äste, bis diese genug verholzt sind.

 

Neben dem Hauptthema des Arbeitstreffens "Felsenpflanzungen" brachte Dietmar ein "Überbleibsel einer früheren Waldgestaltung mit, um an dieser einige Arbeiten durchzuführen. Hier der Werdegang: http://www.bonsai-kunst.de/index.php/berichte/baumgeschichten/82-wandlung-einer-kiefer

 

 

 

Alle anderen Bonsaifreunde arbeiteten gutgelaunt und bei bestem Wetter an ihren eigenen Bäumen oder standen mit Rat und Tat anderen Mitgliedern zur Seite.

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Hier nochmals alle Bilder in einer Diashow:

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