Rotfichte

Der Werdegang eines "Bahndamm-Yamadori"
zum Fichten-Doppelstamm-Bonsai

 

von Dietmar Hering

 

Vor gut 18 Jahren konnte ich eine kleine Rotfichte aus einem Schotterdamm bergen. Die Fichte hatte das Ausgraben gut überstanden. Mit konsequentem Rückschnitt, verbunden mit kräftiger Düngung und guter Pflege, sorgte ich für Rückknospung an den Ästen.


 

Nach dem Umtopfen in eine Bonsaischale entwickelte sich die Fichte kräftig weiter. Durch gezielten Rückschnitt und leichtes Abspannen der Äste, in den folgenden Jahren, versuchte ich der Krone eine asymetrische Form zu geben.


 

Ergebnis nach dem ersten Drahten. Noch etwas mager und mit wenig Grün, aber die Form entspricht meinem Plan.


 

Typisch Fichte, kaum ist der Draht entfernt- schon stellen sich wieder alle Äste zurück. Da hilft nur eins - neu eindrahten. Dabei aber darauf achten, dass der neue Draht nicht wieder in die alten Riefen in den Ästen gelegt wird.


Fertig!

Noch lang nicht.
Eigentlich war ich mit der Form schon fast zufrieden.
Bis ich bei einem Arbeitstreffen unseres Vereins den Baum vorstellte.
Neben allgemeiner Bestätigung, kam aber auch ein Hinweis auf einen Fehler in der Gestaltung.
"Der kleinere Nebenstamm hat die stärksten und die größten Äste. Das geht gar nicht"

Oje

Wie konnte ich das übersehen?
Also, neuer Plan – umbauen.

 

 

 

 


 

2 Jahre später legte ich, Ende Dezember 2016, den vorläufig letzten Draht auf. An dem dünnen Nebenstamm habe ich die beiden dicken, unteren Äste entfernt. Nun liegt der Schwerpunkt der Krone auf der rechten Seite, am Hauptstamm. Wesentlich besser.


 

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