Auf dem Gelände einer ehemaligen Baumschule bekam ich die Gelegenheit zurückgelassene Gewächse zu bergen. Unter den Buchssträuchern fand ich einen der nur zwei Stämme und ein annehmbares Nebari besaß. Schon nach einem Jahr hatten sich um die Stümpfe herum reichlich neue Triebe gebildet. Durch das lockere Substrat entwickelten sich viele feine Wurzeln.

 

 

Nach einem Jahr Pflege in einer Bonsai-Schale konnten die Stammstummel etwas gefräst werden. Aus der Unmenge an Austrieben wurden die notwendigen selektiert und gezielt weiterentwickelt.

 

Zunächst eine virtuelle Planung am PC. Links mit Doppelstamm und rechts mit nur einem Stamm.

 

Die Entscheidung fiel auf den Version „Doppelstamm“. Allerdings soll der Baum etwas nach links geneigt werden. Dadurch dominiert der rechte, stärkere Stamm und das Nebari wirkt gleichmäßiger.
Im linken Bild wird die Neigung geprüft. Im rechten Bild sind dann die Äste gedrahtet, der Stamm bearbeitet und das Nebari freigelegt.

 

Die beiden Stämme wurden nachbearbeitet und mit Shin-Mittel geschützt. Im März 2016, bei einem Arbeitstreffen, plante ich den Buchs eine kleinere Schale umzutopfen.

 

Bei dem Treffen im März konnte ich, gemeinsam mit meinen Bonsai Kollegen, den Baum bearbeiten: Arbeitstreffen am 12.03.2016

Im linken Bild zeigt sich ein enormer Wurzelballen, der gereinigt und verkleinert wurde.

Im rechten Bild zeigt sich der Baum nach dem drastischen Wurzelschnitt, guter Befestigung und lockerem Substrat in der Schale. Eine Moosschicht verhindert ein Austrocknen der Wurzeln an der Oberfläche.

 

So, das Treffen ist vorbei. Gemeinsam wurde der Buchs im Wurzelbereich kräftig zurückgeschnitten. Die Eigenart des Buchses, viele Feinwurzeln zu bilden, ließ diese doch recht heftige Maßnahme zu. Anschließend mit einer Mischung aus Lava, Bims, Kokos und mein Tipp etwas Torf, Eintopfen. Wichtig - den Baum immer gut festbinden! Zum Schluss die Erdoberfläche mit Moosstückchen abdecken (habe ich gestern noch schnell aus den Pflasterfugen gepiddelt). Das hält die Wurzeln nahe der Oberfläche feucht – und sieht direkt schon mal gut aus. Wieder ist ein Schritt in Richtung Shohin getan.