Am 22.10.2016 fand wieder unser Arbeitstreffen in Spay im Gemeindesaal statt. Neben einer Vielzahl zur Besprechung und Bearbeitung mitgebrachter Bäume konnte auch einem Ehepaar und deren Bonsai geholfen werden. Der kleine Ficus war seit 2 1/2 Jahren nicht mehr umgetopft worden und fristete sein kümmerliches Dasein in einem viel zu kleinen Topf mit verkalkter Erde.

Der Baum wurde ausgetopft die Wurzeln überarbeitet und von verfaulten und vertrockneten Wurzelteilen befreit. Anschließend wurde er in eine größere Bonsaischale mit neuer Bonsaierdmischung eingepflanzt. Die Mischung besteht in etwa zu gleichen Teilen aus Bims, Akadama ( gebrannter Lehm in Kügelchen) sowie aus Kokosfaserraspel und Lavatuffgranulat. Lava und Kokos halten die Feuchtigkeit, Bims und Akadama sorgen für eine gute Durchlüftung mit Sauerstoff und verhindern die Staunässe. Wir hoffen so das Überleben des Kleinen gesichert zu haben.

Unser Mitglied Rita hatte eine Kiefer mitgebracht, die mit der Zeit ein viel zu dichtes Nadelwerk entwickelt hatte. Die Struktur und der Stammverlauf konnte kaum mehr erkannt werden. Hier hilft nur ein konsequenter Rückschnitt und ein gezieltes Auszupfen der Nadeln. Hierbei hatte sie tatkräftige Unterstützung von Mitglied Walter.

 

Ein weiteres Problemkind hatte Markus mitgebracht - einen Ficus benjamina, dessen Wurzeln matschig und zum Teil angefault waren. Diesen Zustand konnte man beim Betrachten des Wurzelansatzes schnell erkennen. Hier wurde zunächst die Wurzel von Erde befreit, um den Schaden besser sehen zu können. Einen Schädling oder Pilzbefall konnte Markus nicht ausmachen. Da der Baum im Blattwerk vital aussah, wurden alle verfaulten und weichen Wurzelteile entfernt. Wichtig hierbei ist auch, möglichst alle alte Erde zu entfernen. Danach kam der Patient in frische Erde und in eine saubere Schale. Zu Hause wird der Ficus in der nächsten Zeit des Öfteren in Augenschein genommen.

 

 

 

 

Seit ca. 2 Jahren ist Sascha in unserem Verein. Zum heutigen Arbeitstreffen brachte er einen Igelwachholder in Kaskadenform mit. Dieser schön anzusehende Bonsai musste umgetopft werden. Bei den Kaskadenschalen hat man öfters einen nach innen gehenden Rand. Dann gestaltet es sich schwierig den Baum unbeschadet herauszunehmen. Nachdem dies gelungen war, wurde der Baum im Wurzelbereich etwas ausgedünnt und in neuer Position eingetopft. Obwohl der Igelwachholder noch nicht allzu lange in Pflege ist, zeigt er schon eine interessante Struktur.

 

Thomas hat vor wenigen Jahren eine Weigelie an einem Felshang ausgegraben. Nachdem sich die Pflanze von dem Ausgrabungsstress erholt hat, ist es Zeit, in eine Gestaltung einzusteigen. Aber dieses Exemplar hat es in sich - eine künftige Form war trotz intensiver Diskussion noch nicht sicher auszumachen. So wurden zunächst nur wenige Äste entfernt und Thomas will den nächsten Austrieb abwarten und dann weiter entscheiden. Wir sind gespannt, wie sich das Projekt Weigelie in den nächsten Jahren entwickeln wird.

 

Einen weiteren schwierigen Kandidaten hat Thomas in Form eines Ahorn-Doppelstammes mitgebracht. Auch hier ist die Herausforderung, ob man aus solchem Rohmaterial überhaupt einen Bonsai formen kann. Bei solch einer verwachsenen Ausgangssituation helfen nur radikale Maßnahmen. Von den beiden etwa gleich starken Stämmen musste einer weichen und wird später als Totholz umgestaltet. Dies geschah mit vereinten Kräften und "groben" Werkzeug.

 

 

 

Insgesamt war es wieder einmal ein interessanter und schöner Vormittag. Wir können alle gespannt darauf sein, wie die Exponate sich in den nächsten Jahren entwickeln werden. Da wird es sicher noch viele "Gestaltungsdiskussionen" geben. - Aber dies macht uns ja am meisten Spass.

Hier nochmals alle Bilder in einer Galerie:

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